Verena Osgyan

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Verena Osgyan, 2023

Verena Osgyan (* 14. Mai 1971 in Roth) ist eine deutsche Politikerin und Designerin. Sie ist für Bündnis 90/Die Grünen seit Oktober 2013 Mitglied des bayerischen Landtags und stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osgyan studierte Kommunikationsdesign an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und schloss als Diplom-Designerin (FH) ab. Von 1999 bis 2004 arbeitete sie als Art Director für die HL-Studios in Erlangen, 2004 bis 2010 war sie Redakteurin bei der ARD-Programmdirektion in München. Von 2010 bis 2013 war sie Online-Marketing-Managerin bei der Teambank in Nürnberg.

Politischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osgyan trat 1989 während ihrer Schulzeit den Grünen bei. Sie ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaften Hochschule, Medien- & Netzpolitik, Frauen und Kultur ihrer Partei in Bayern. Von 2010 bis 2012 war sie Sprecherin im Bezirksvorstand der Grünen Mittelfranken und von 2012 bis 2018 Kreisvorsitzende im Kreisverband Nürnberg.

Bei der Landtagswahl in Bayern 2013 kandidierte sie im Stimmkreis Nürnberg-West sowie als grüne Spitzenkandidatin in Mittelfranken und wurde in den Landtag gewählt. Bei der Landtagswahl 2018 trat sie wieder in ihrem Stimmkreis an. Am 20. Januar 2018 wurde sie erneut auf Platz 1 der mittelfränkischen Landtagsliste ihrer Partei gewählt.[1] Mit dem zweitbesten Stimmergebnis im Wahlkreis Mittelfranken zog sie erneut in den Bayerischen Landtag ein.[2] Bei der Landtagswahl 2023 zog sie erneut in den Landtag ein.

Im Juni 2019 wurde sie als Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters bei der Kommunalwahl in Nürnberg 2020 nominiert.[3] Bei der Wahl entfielen auf Osgyan 15,09 % der Stimme, sie wurde nicht gewählt.[4]

Fraktionstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Landtag sitzt Osgyan im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst und ist 1. stv. Vorsitzende des Anstaltsbeirates JVA Nürnberg. Sie ist stv. Mitglied der Datenschutzkommission und des IuK-Beirates des Bayerischen Landtags.[5]

Sie war als Vertreterin der Grünen im Landtag in der 17. Legislatur Mitglied im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks und dort im Ausschuss für Grundsatzfragen & Medienpolitik sowie im Programmausschuss tätig.[6] Sie ist Sprecherin ihrer Fraktion für den Themenbereich Wissenschaft und war von 2013 bis 2018 auch Sprecherin für Netzpolitik, Datenschutz, Frauen und Gleichstellung sowie von 2013 bis 2016 stv. Fraktionsvorsitzende.[7] Im November 2018 wurde sie erneut zur stellvertretenden Vorsitzenden der grünen Landtagsfraktion gewählt.[8]

Osgyan ist Mitglied im 2022 eingesetzten Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags zum Deutschen Museum Nürnberg.[9]

Politische Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtiges Thema in ihrer Landtagsarbeit ist die Unterstützung von Frauenhäusern und Frauennotrufen. Als frauenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion setzte Osgyan sich für die Veröffentlichung einer von der Bayerischen Staatsregierung in Auftrag gegebenen Studie zur Situation der Frauenhäuser in Bayern ein.[10] Im Landtag setzt sie sich für eine deutliche Erhöhung der Mittel für von Gewalt betroffene Frauen, für einen besseren Personalschlüssel und mehr Frauenhausplätze ein.[11] Außerdem ist sie eine Verfechterin der Geschlechterparität in Parlamenten[12] und reichte deswegen gemeinsam mit dem Verein für Fraueninteressen, dem Bayerischen Landesfrauenrat, dem KDFB und anderen eine Popularklage vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof ein.[13]

Im Bereich der Hochschulpolitik setzt sie sich unter anderem für eine Verfasste Studierendenschaft in Bayern ein[14] und brachte Ende 2017 einen Gesetzentwurf dazu in den Bayerischen Landtag ein.[15] Anfang 2018 gelangte sie mit ihrer Kritik an 20 Stiftungsprofessuren der Dieter-Schwarz-Stiftung an der Technischen Universität München auch bundesweit in die Presse.[16][17]

Sonstiges Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2002 bis 2012 war Osgyan geschäftsführender Vorstand des Vereins webgrrls.de e.V. – Netzwerk für Frauen in den Neuen Medien. Sie arbeitete in der Initiative „Girls Go Informatik“ der der Gesellschaft für Informatik. Sie ist Mitglied in verschiedenen Organisationen, darunter die Gewerkschaft ver.di, der Bund Naturschutz, der Fränkische Bund, der Verein für Internationale Jugendarbeit und der Förderverein Evangelische Medienzentrale in Bayern. Vor Ort in Nürnberg unterstützt sie die Vereine Erfolgsfaktor Frau e. V., Fliederlich e. V. und den Bürgerverein St. Leonhard-Schweinau.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osgyan ist verheiratet, hat ein Kind[18] und lebt in der Nürnberger Nordstadt.[19] Sie ist evangelisch-lutherischer Konfession.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Verena Osgyan – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mittelfränkische Liste für Landtagswahl 2018 steht!: männlicher Spitzenkandidat Martin Stümpfig. Grüne Ansbach, abgerufen am 24. Januar 2018.
  2. https://www.landtagswahl2018.bayern.de/ergebnis_bewerberuebersicht_905_4.html#anker
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.br.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl am 15. März 2020 - Wahlen in Nürnberg. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  5. Abgeordnete von A-Z: Osgyan, Verena. Bayerischer Landtag, abgerufen am 25. Juli 2017.
  6. Mitglieder des Rundfunkrats. Bayerischer Rundfunk, abgerufen am 23. Mai 2014.
  7. Über mich. Verena Osgyan, abgerufen am 25. Juli 2017.
  8. https://www.gruene-fraktion-bayern.de/presse/pressemitteilungen/2018/katharina-schulze-und-ludwig-hartmann-fuehren-landtags-gruene-auch-in-der-18-legislaturperiode/?L=0
  9. 3. Untersuchungsausschuss Zukunftsmuseum | Bayerischer Landtag. Abgerufen am 14. Mai 2023.
  10. Lisa Schnell: Bayerns Frauenhäuser müssen jede zweite Hilfesuchende ablehnen. In: sueddeutsche.de. 9. August 2016, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 24. Januar 2018]).
  11. Häusliche Gewalt: In Bayern gibt es zu wenig Frauenhäuser. In: DIE WELT. 13. Juni 2017 (welt.de [abgerufen am 24. Januar 2018]).
  12. Frauen wollen die Hälfte der Macht. In: inFranken.de. (infranken.de [abgerufen am 3. April 2018]).
  13. Ich unterstütze die Popularklage des „Aktionsbündnis Parité in den Parlamenten“. (ursulanonnemacher.de [abgerufen am 3. April 2018]).
  14. Fabian Mader, Bayerischer Rundfunk: Bayerns Studierendenvertretung: An der kurzen Leine | BR.de. 20. April 2017 (archive.org [abgerufen am 24. Januar 2018]).
  15. Gesetzentwurf zur Änderung des Bayerischen Hochschulgesetzes – Studentische Selbstverwaltung ermöglichen. In: Bayerischer Landtag. Abgerufen am 24. Januar 2018.
  16. Lehre mit Lidl: Grüne fürchten Lobbyeinfluss an Unis. In: DIE WELT. 7. Januar 2018 (welt.de [abgerufen am 24. Januar 2018]).
  17. Felix Langhammer, Axel Gebauer: Der Trick mit der Privatprofessur (neues deutschland). (nd-aktuell.de [abgerufen am 24. Januar 2018]).
  18. Landtagswahl 2018 auf gruene-mittelfranken.de, abgerufen am 12. Juni 2019
  19. OB-Wahl in Nürnberg: Grüne setzen auf Verena Osgyan auf nordbayern.de, vom 12. Juni 2019, abgerufen am 12. Juni 2019
  20. Abgeordnete(r) Verena Osgyan, | Bayerischer Landtag. Abgerufen am 27. Juni 2021.